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Dienstag, 6. Juli 2010

10 .Weiter gehts mit dem ersten Biwak...

...gestärkt durch schmackhaften Brühreis, hieß es nun die abendliche Ausbildung aufzunehmen.
Dazu wurde uns die "SigPi" (Signal-Pistole) und ihre unterschiedliche Munition erklärt.

Die Munition gibt es in unterschiedlichen Farben, weiß (1-Stern, 3-Stern), Grün, Rot (1-Stern, 3-Stern) und wahrscheinlich auch noch andere Farben. 
Nachdem jeder mal in den Himmel schießen durfte und dabei zu spüren bekam, dass es bei der Bundeswehr auch Einhandwaffen mit kräftigem Rückschlag gibt (ich glaube jedem tat das Handgelenk weh), spielten wir etliche Male ein Szenario durch, in dem wir auf den "vermeintlichen Feind" trafen. Das Auftreffen auf Feind hieß: SigPi fertig laden, ein Schuss 1-Stern Rot: fertig machen zum Feuerüberfall. Nun lud jeder sein G-36 fertig und machte sich beireit für das Feuern auf den  
 vor uns liegenden "Feind".... Ein Schuss,1-Stern Grün hieß dann, aus vollen Rohren (Platzpatronen) in die Dunkelheit vor uns zu ballern. In den späteren Biwaks/Übungen versuchten die schlauen Leute, das Schießen mit Manövermunition (wie Platzpatronen richtig heißen), weitestgehend zu vermeiden. Weil die "scheiß-Platzer" das Gewehr saumäßig verkeimten und man anschließend 10mal so lange zum Waffenreinigen benötigte, als wenn man nicht, oder nur wenig schoss. An jenem Abend gab es einen sehr aufmerksamen Soldaten der feststellte, als er die Signalpistole abfeuern sollte, dass sie ihm doch tatsächlichen beim rennen durch den Wald abhanden gekommen war. Das stellte für unseren Gruppenführer den Moment dar
"in dem der Elefant das Wasser lässt". Sprich unser Gruppenführer lief zur Höchstform auf. Ja... man darf Nachts im Wald keine Taschenlampe anmachen, weil man vom "Feind" aufgeklärt (gesehen) werden könnte, aber rumschreien wie ein Berserker schien in diesem Moment völlig in Ordnung zu sein. Naja, der "Feind" konnte uns vermutlich nicht hören, da er ja wie vorgeschrieben die Gehörstöpsel tragen sollte... ;)
Nun wurde die Ausbildung unterbrochen und wir versuchten im dunklen Wald eine schwarze Pistole zu finden. Nach ca. 2 1/2 Std. hatten wir Sie dann gefunden. Ich hatte ehrlich gesagt nicht mehr daran geglaubt. Aber von nun an wurde die SigPi nicht mehr locker in den Gürtel gesteckt, sondern vorschriftsmäßig in die dafür vorgesehene Tasche verstaut. Der nächste Ärger ließ jedoch nicht lang auf sich warten. Am nächsten morgen, als unser Gruppenführer sein Geschäft verrichtete, musste er feststellen das einer seiner Schützlinge, die Reste des gestrigen Abendbrot's (ihr erinnert Euch: Brühreis) nicht ordnungsgemäß vergraben, sondern einfach an einen Baum geschüttet hatte. Vorab hatte er verkündet, die Essensreste zu verbuddeln, da sonst Wildschweine angelockt werden würden. Nun, ging es Ihm weniger um die Wildschweine, als mehr um das Prinzip, dass sich jemand seinen Anweisungen wiedersetzt hatte. Noch vor dem Frühstück, wurden wir freundlich aber bestimmt darauf hingewiesen, doch mal unseren Gefechtsanzug anzulegen. Und dann spielten wir eine Stunde lang, hinlegen, aufstehen, rennen, hinlegen, aufstehen, weiterrennen. Was sich wie folgt anhörte: "Stellung...Sprung auf, Marsch Marsch....Stellung...Sprung auf, Marsch Marsch... Die etwas andere Art von Frühsport! Im Volksmund nennt man das: "Lernen durch Schmerz"

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